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Eine Anleitung (nur) für Mathematiker und Physiker
Man stellt einen Käfig in die Wüste und führt folgendes Axiomensystem ein:
Axiom 1: Die Menge der Löwen in der Wüste ist nicht leer.
Axiom 2: Sind Löwen in der Wüste, so ist auch ein Löwe im Käfig.
Schlußregel: Ist p ein richtiger Satz, und gilt "wenn p, so q",
so ist auch q ein richtiger Satz.
Daraus folgt dann sofort der
Satz: Es ist ein Löwe im Käfig.
Man stelle einen zylindrischen Käfig in die Wüste.
1. Fall: Der Löwe ist im Käfig. Dieser Fall ist trivial!
2. Fall: Der Löwe ist außerhalb des Käfigs.
Dann stelle man sich in den Käfig und mache eine Inversion an den Käfigwänden.
Auf diese Weise gelangt der Löwe in den Käfig und man selbst nach draußen.
Achtung: Bei Anwendung dieser Methode ist dringend darauf zu achten,
daß man sich nicht auf den Mittelpunkt des Käfigbodens stellt,
da man sonst im Unendlichen verschwindet!
Ohne Beschränkung der Allgemeinheit nehmen wir an, daß die Wüste eine Ebene ist.
Wir projizieren sie auf eine gerade durch den Käfig, und die Gerade auf einen Punkt im Käfig.
Damit gelangt der Löwe in den Käfig.
Wir halbieren die Wüste in Nord-Süd-Richtung durch einen Zaun.
Dann ist der Löwe entweder in der westlichen oder östlichen Hälfte.
Wir wollen annehmen, daß er in der westlichen Häfte ist.
Daraufhin halbieren wir diesen westlichen Teil durch einen Zaun in Ost-West-Richtung.
Der Löwe ist entweder im nördlichen oder im südlichen Teil.
Wir nehmen an, er ist im nördlichen.
Auf diese Weise fahren wir fort.
Der Durchmesser der Teile, die bei dieser Halbiererei entstehen, strebt gegen Null.
Auf diese Weise wird der Löwe schließlich von einem Zaun beliebig kleiner Länge eingegrenzt.
Man benötigt dazu ein Laplace-Rad, einige Würfel und eine Gaussche Glocke.
Mit dem Laplace-Rad fährt man in die Wüste und wirft mit den Würfeln nach dem Löwen.
Kommt er dann wutschnaubend angerannt, so stülpt man die Gaussche Glocke über ihn.
Unter ihr ist er mit der Wahrscheinlichkeit eins gefangen.
Käfig und Löwe ziehen sich durch die Gravitationskraft an.
Wir vernachlässigen die Reibung.
Auf diese Weise muß der Löwe früher oder später im Käfig landen.
Ort und Geschwindigkeit eines bewegten Löwen lassen sich nicht gleichzeitig bestimmen.
Da bewegte Löwen also keinen physikalisch sinnvollen Ort in der Wüste einnehmen,
kommen sie für die Jagd auch nicht in Frage.
Die Löwenjagd kann sich daher nur auf ruhende Löwen beschränken.
Das Einfangen eines ruhenden, bewegungslosen Löwen wird dem Leser als Übungsaufgabe überlassen.
Man überfliege die Wüste nahezu mit Lichtgeschwindigkeit.
Durch die relativistische Längenkontraktion wird der Löwe flach wie Papier.
Man greife ihn, rolle ihn auf und mache ein Gummiband herum.
Die Wahrscheinlichkeit dafür, daß sich ein Löwe zu einem beliebigen Zeitpunkt
im Käfig befindet, ist größer als Null.
Man setze sich vor den Käfig und warte.
Quelle: Ein Buch, das mir etwa 1980 in die Finger kam, Titel und Author sind mir leider nicht mehr bekannt.
Es enthält eine Sammlung aus dem Sagenschatz mathematischer Institute, die wie Volksmärchen
auf Tagungen immer wieder erzählt werden.
Falls einer der Leser diese Quelle oder eine entsprechende andere kennt, bitte eine Mail an den Webmaster (siehe oben)
senden!
Vor kurzem habe ich folgende Quellen hierfür und für ähnlichen Humor entdeckt:
Physics Humor Page
Lion Hunting
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Document www.gmusoft.de/information/CatchaLion.htm
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