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Installation von SuSE Linux 10.0 und Windows
auf einem PC mit Mainboard ASRock K7S41GX

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Bericht über die Installation von SuSE Linux 10.0, Windows 98 und Windows XP
auf einem PC mit Mainboard ASRock K7S41GX

Inhalt

Zusammenfassung
Hardware
System-Eigenschaften
Anfangs-Probleme
Installations-Reihenfolge
SuSE Linux 10.0:
Start-Probleme mit Linux
Windows XP Home Edition:
Start-Probleme mit Windows XP
Windows 98 SE:
Start-Probleme mit Windows 98
OS/2 Warp 4:
Start-Probleme mit OS/2

Zusammenfassung

Zunächst sah es so aus, als würde die Installation von Linux problematisch sein, aber dann stellte sich heraus, daß die Installation von Windows 98 und Windows XP viel mehr Schwierigkeiten machte.
Grund für einen Großteil der Probleme ist eine Hardware-Unverträglichkeit des eingebauten USB mit den Installations-Programmen, die sich hauptsächlich in Effekten wie "Tastatur und Maus tot" und "Schwarzer Bildschirm" äußerten.
Bei Windows 98 und Windows XP hätte man mit der PC-Konfiguration, wie sie geliefert wurde und wie sie benutzt werden soll, nämlich mit (drahtloser) USB-Tastatur und -Maus, wohl gar keine Chance gehabt, SuSE Linux war da weniger empfindlich.

Die Installation von SuSE Linux 10.0 muß mit der Option "Installation - ACPI Disabled" erfolgen. Dann läuft alles glatt und ohne Probleme. Bei anderen Installations-Optionen gibt es Probleme mit "Maus und Tastatur tot" oder Hängen des Systems. Ob es mit der normalen Installations-Option "Installation" geht, wenn im BIOS das USB disabled ist, wurde nicht probiert.

Windows 98 und Windows XP lassen sich nur installieren, wenn während der Installation im BIOS das USB des Mainboards disabled ist. Sonst gibt es Probleme mit "Schwarzer Bildschirm" und Hängen des Systems.

OS/2 Warp 4 mit den frei verfügbaren Updates im Internet ließ sich nicht installieren, es kommt mit der Festplatte nicht zurecht. Die Installation wurde von USB-Diskette aus versucht. Es war aber das einzige Betriebssystem, das bis zum Abbruch der Installation ohne Probleme lief und am Ende auch eine korrekte Fehlermeldung gab, warum es nicht installiert werden konnte.

Hardware

PC:         PC Komplettsystem
            Bestellt bei www.camdo.de als Systemnummer 3227 am 8.2.2006 
            Geliefert von Brunen IT Distribution OHG am 17.2.2006
Hardware-Komponenten:
            Mainboard (Systemplatine) ASRock K7S41GX
              mit Chipset SiS 741GX / SiS 963L
              Onboard VGA (vermutlich SiS 741 - Mirage)
              Onboard LAN (Ethernet, vermutlich SiS 900 oder Realtek RTL8201BL)
            Prozessor AMD Sempron 2800+ (Sockel A bzw. S462, FSB 166 MHz)
            256MB DDR 400MHz (1x256) Memory
            200GB (7200rpm) ATA (IDE) Hard Drive 100/133
            16x DVD Drive
            16x DVD+/-RW DLayer Drive
            16-in-1 Media Card Reader
            Logitech Desktop Internet Pro Wireless Tastatur & Maus - Deutsch (QWERTZ) - USB-Anschluß
            Lautsprecher-Boxen
Dazu:       Bildschirm Macom F70 (SVGA) (während der Installation, nicht Lieferbestandteil), später
            Flachbildschirm Acer AL1914, anschließbar über VGA- oder DVI-Anschluß (nicht Lieferbestandteil)    

Während der Installation wurde eine PS/2-Tastatur und eine PS/2-Maus benutzt statt der mitgelieferten USB-Tastatur und -Maus.
Zusätzlich wurde zeitweise ein USB-Diskettenlaufwerk angeschlossen.

System-Eigenschaften

Der PC wurde ohne Betriebssystem ausgeliefert.
Auf der Festplatte befindet sich eine (leere) Partition von 1,7 GB.

Anfangs-Probleme

Die folgenden Probleme traten noch vor Beginn der Installation auf. Sie sind beim Hersteller vermutlich deshalb nicht bemerkt (und behoben) worden, weil der PC ohne Betriebssystem bestellt und ausgeliefert wurde.

Einschalten

Beim ersten Einschalten lief das System nur ganz kurz an (ca. 1/2 Sekunde) und schaltete dann sofort wieder ab. Ein neuerliches Einschalten war erst nach einiger Zeit und möglicherweise zwischenzeitlichem Abschalten der Stromversorgung möglich.

Problemlösung: Überprüfung, ob die Netzspannung auf 115V statt auf 230V eingestellt war. Öffnen des PC-Gehäuses, Spannungs-Umschalter am Netzgerät prüfen: Steht auf 230V. Umschalter auf 115 und zurück auf 230 schalten.
Anschließend läuft der PC einwandfrei an.

DVD-Laufwerke

Die Schubladen der DVD-Laufwerke lassen sich nicht durch Druck mit dem Finger auf die Drucktasten öffnen (bei beiden Laufwerken). Man kann mit dem Finger die Knöpfe nicht weit genug hineindrücken. Man muß einen Kugelschreiber oder Schraubenzieher nehmen, um die Knöpfe zum Öffnen der Schubladen tief genug einzudrücken. Sie bleiben dann jedoch in dieser eingedrückten Position hängen und verklemmen sich hinter der Verkleidung.

Problemlösung: Die Knöpfe durch die Klappen vor den DVD-Laufwerken mit einem kleinen Schraubenzieher zurückdrücken. Öffnen des PC-Gehäuses. Lösen der Schrauben, die die DVD-Laufwerke halten, und Vorschieben der Laufwerke bis zum Anschlag. Dazu müssen die Schrauben von links oben und rechts unten nach links unten und rechts oben versetzt werden. Außerdem muß bei den Schrauben links (hinten) noch ein dünnes Stück Plastik zwischen Einbauschacht und Laufwerk gelegt werden, damit die Laufwerke bei den Drucktasten weit genug vorkommen, sodaß die Tasten von außen richtig funktionieren.

Installations-Reihenfolge

Auf dem PC wurde zuerst Linux installiert, weil es die besten Möglichkeiten bietet, die Festplatte nach eigenen Wünschen zu partitionieren.
Danach wurde Windows XP installiert (vorher aber Windows 98, weil das zunächst das einzige Windows-System war, das überhaupt einen bedienbaren Setup-Bildschirm zeigte. Es wurde nach Analyse der Probleme wieder gelöscht).
Erst dann wurde Windows 98 SE installiert.
Microsoft empfiehlt die Reihenfolge anders herum: Erst das ältere, dann das neuere Betriebssystem. Das ist gut für den Fall eines Multiboot in einer Partition und ist nötig, weil Windows immer einige Startdateien auf Laufwerk c: (d.h. der aktiven primären Partition) unterbringt, egal auf welchem Laufwerk (d.h. in welcher Partition) man es installiert. Das ist aber nicht nötig, wenn die verschiedenen installierten Windows-Systeme unterschiedliche Laufwerke c: "sehen". In der hier gewünschten Platten-Aufteilung hätte eine andere Reihenfolge vermutlich zu Problemen mit den Laufwerksbezeichnungen (c:, d:, ...) geführt (für Programme, die nicht auf Laufwerk c: installiert wurden).

Da Windows grundsätzlich meint, der alleinige Herr der Festplatte zu sein, überschreibt es bei jeder Installation den Master Boot Record (MBR), sodaß dann nur noch Windows bootet. Daher mußte nach jeder Windows-Installation mit Hilfe der Linux-Installations-CD Linux gebootet werden und der MBR mit dem Startsektor von GRUB wieder neu geschrieben werden.

Windows (zumindest Windows 98 SE) vergißt jedoch, auf die Partition, auf der es installiert wird, einen für sich selbst geeigneten Bootsektor zu schreiben. Es nimmt offenbar (fälschlich) an, daß Windows selbst die Partition formatiert hat (wobei der Bootsektor geschrieben wird), wenn es auf einer bereits formatierten Partition installiert wird. Da z.B. Linux aber bei der Formatierung für ein Dateisystem nicht auch die Boot-Information für Windows mit in den Bootsektor schreibt, startet Windows nicht, wenn es in einer solchen Partition installiert wird. Diese muß vorher mit Windows, am besten der gleichen Version, die installiert wird, formatiert werden.

SuSE Linux 10.0

Start-Probleme mit Linux

Keyboard und Maus tot

Zunächst sah es ganz schlecht aus:
Nach dem Einlegen der Installations-DVD von SuSE Linux 10.0 started Linux normal. Mit der Tastatur kann "Installation" ausgewählt werden. Das Installations-Linux wird geladen.
Aber dann kommt der Hammer: Nach dem Start von Yast kommt zuerst die Sprachauswahl. Ab da reagiert das System auf Tastatur und Maus überhaupt nicht mehr. Keine Chance, mit der Installation irgendwie weiterzukommen. Es hilft nur die Reset-Taste, um Linux abzuwürgen.

Der genannte Effekt trat auf mit Tastatur und Maus an den PS/2-Anschlüssen.
Ein Versuch mit einer zusätzlichen Funk-Tastatur und -Maus an einem USB-Anschluß ergab den gleichen Effekt: Die Tastatur arbeitet normal, bis das Installations-Linux ein "modprobe" auf Maus und Tastatur gemacht hat, dann ist Schluß.

Der gleiche Effekt, wenn nur USB-Tastatur und -Maus angeschlossen ist.

Eine Lösung des Problems könnte sein, im Anfangs-Menü statt "Installation" "Installation - Safe Settings" auszuwählen.

Verhalten anderer Linux-Varianten

Kanotix

Kanotix Linux 2005.3 von der DVD aus PC Professionell 12/2005 started normal, bis der Arbeitsbildschirm erscheint.
Aber ein Arbeiten damit ist nicht möglich: Das System reagiert nicht auf die Maus, und das ist das einzige, mit dem man beginnen kann, etwas zu tun. Es war diesmal nur die USB-Maus und -Tastatur angeschlossen. Ob das System auf die Tastatur reagiert, ist nicht festzustellen, denn Kanotix reagiert an diesem Punkt sowieso nicht darauf.

Ein Versuch mit PS/2-Tastatur und -Maus (USB-Tastatur und -Maus nicht angeschlossen) ergibt denselben Effekt. Aber während des Hochfahrens ist kurz die Fehlermeldung "i8042: Can't read ..." zu sehen. (Ob die Meldung auch vorher auftauchte, weiß ich nicht mehr)

Ab hier wird nur noch die PS/2-Tastatur und die PS/2-Maus benutzt.

SuSE Linux 9.0

Versuch mit der Installations-CD von SuSE Linux 9.0 (mit PS/2-Tastatur und -Maus): Linux fährt hoch, aber nach dem Start von Yast sind wieder Tastatur und Maus tot.

Das System hängt

Nach dem Einlegen der Installations-DVD von SuSE Linux 10.0 wird mit der Tastatur "Installation - Safe Settings" ausgewählt. Das Installations-Linux wird geladen. Auch unter Yast reagieren Tastatur und Maus (beides am PS/2-Anschluß) normal.

Die Installationseinstellungen können gemacht werden, es wird ein KDE-System ausgewählt. Aber nach "Paketauswahl wird ausgewertet" und dort "Sprache: Systemanalyse" passiert im System nichts mehr.
Das System ist offenbar blockiert, die Maus ist tot (und die Tastatur vermutlich auch, läßt sich aber nicht geststellen). Es hilft nur die Reset-Taste, um hier wieder herauszukommen.

Anschließend wird versucht, etwas mit dem SuSE Linux Rescue-System zu unternehmen. Aber das ist eine totale Fehlanzeige: Es wird ein Login gefordert mit Passwort. Aber weder die Login-ID noch das Passwort ist zu erraten, soll es vielleicht auch nicht, aber nirgends in der Dokumentation sind diese Angaben zu finden, jedenfalls habe ich trotz längerer Suche nichts dazu finden können.
Hier hilft auch wieder nur die Reset-Taste.

Anschließend versuche ich, im BIOS andere Einstellungen vorzunehmen, um damit vielleicht etwas zu erreichen. Aber nach Aufruf des BIOS mit F2 ist dort die Tastatur tot, nichts zu machen. Erst nach nochmaligem betätigen der Reset-Taste kann man im BIOS wieder Einstellungen vornehmen.

Installation mit ACPI disabled

Nach dem Einlegen der Installations-DVD von SuSE Linux 10.0 wird mit der Tastatur "Installation - ACPI Disabled" ausgewählt. Grund für diese Auswahl: Bei den Patches für SuSE Linux 10.0 auf der SuSE-Support-Seite im Internet war für mehrere Patches "Problem mit ACPI bei Asus main boards" angegeben.
Daraufhin läuft die Installation einwandfrei durch.

Auffällig bei der Vorbereitung der Installation und auch später beim Aufruf von Yast-Modulen ist, wie langsam alles vonstatten geht, jedenfalls scheint mir das so. Allerdings sagt die Beschreibung von SuSE Linux 10.0 auf der Packungs-Box "Erforderlich mindestens 256 MB Hauptspeicher, möglichst 512 MB", und dieses System hat nur 256 MB, von denen auch noch 64 MB "Shared Memory" abgehen.
Aber: Eigentlich erwarte ich von einem Betriebssystem, insbesondere von Linux-Systemen jeglicher Couleur, daß sie auch mit weit weniger Hauptspeicher gut zurecht kommen. Zumindest, wenn ein entsprechender Swap-Space vorhanden ist, und bei der Installation notfalls auch ohne.
Ich erwarte nicht, daß Linux mit 16 kB(!) Hauptspeicher auskommt, wie die ersten Betriebssysteme, an denen ich selbst früher mitgearbeitet habe. Aber DOS kam auch mit weniger als 1 MB Hauptspeicher aus und konnte schon ganz schön viel, und Windows 3.1 und OS/2 (OS/2 warp 3.0, 1994) haben in 4 MB Erstaunliches zustande gebracht. Ich denke, in 16 MB müßte ein System wie Linux schon laufen können, sicherlich deutlich langsamer als mit mehr Speicher, aber immerhin. Wenn bei weniger Hauptspeicher die Performance drastisch absinkt, scheinen mir die Algorithmen für die Speicherverwaltung nicht optimal ausgearbeitet zu sein, oder einige Programmiertechniken von früher sind wieder in Vergessenheit geraten.

Der Bericht wird fortgesetzt

Windows XP Home Edition

Start-Probleme mit Windows XP

Windows 98 SE

Start-Probleme mit Windows 98

OS/2 Warp 4

Start-Probleme mit OS/2

 

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